Definition von Emotion

Ich bin oft gerfagt worden was denn eine Emotion ist. Ob es nicht das gleiche ist wie das Gefühl. Ob das nicht ein und dasselbe ist. Nun, eine Emotion ist für mich persönlich der gesamte Prozess der abläuft. Eine Emotion kann ein Gefühl beinhalten muss es aber nicht zwangsläufig.

Ich lese zur Zeit ein Buch über die Emotionen und habe ein Kapitel gefunden in dem diese Begriffe erläutert werden. Ich habe die Erlaubnis sowohl vom Autor als auch vom Verlag auszugsweise Teile hier zu veröffentlichen. Wen es also interessiert was die wissenschaftliche Definition ist dann wird er hier mit Sicherheit befriedigt.

2.1 Definition von Emotion und verwandter Begriffe

Der Gebrauch der Begriffe "Emotion", "Gefühl", "Stimmung", "Affekt" und "Temperament" ist häufig verwirrend, da genaue und allgemein gültige Definitionen der einzelnen Begriffe fehlen bzw. widersprüchlich sind. Dies ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass sich die Bedeutung dieser Begriffe im Laufe der Zeit gewandelt hat, insbesondere vor dem Hintergrund der neueren Forschung. [...]
    Um also von Beginn an für die folgenden Kapitel eine begriffliche Klarheit sicherzustellen, werde ich die genannten Begriffe so genau wie möglich definieren. Hierbei habe ich versucht, die Definition zu wählen, über die derzeit der größte Konsens in der Auffassung von Emotionsforschern herrscht. Allerdings sollen die aufgeführten Definitionen nicht darüber hinwegtäuschen, dass es grundsätzlich keine grundsätzliche begriffliche und inhaltliche Einigkeit zwischen den ausgewiesenen Emotionsforschern gibt und daher auch abweichende Meinungen zu den im Folgenden dargestellten Definitonen existieren.
    Unter Emotion versteht man ein kurzzeitiges, stimulusabhängiges Erleben von Reizen (Körper- bzw. Sinnesempfindungen), einhergehend mit Motivation, Ausdruck und häufig auch Kognition. Als Stimuli für eine Emotion kommen hauptsächlich externe Stimuli, Kognitionen und andere Emotionen infrage. Eine Emotion stellt eine Bewertung und Reaktion auf einen dieser Stimuli dar und besteht aus mehreren Komponenten (Scherer 2001):
  • einem somatischen Geschehen im Sinne einer Aktivierung der humoralen, viszeralen und muskuloskelettalen Systeme (z.B. Pulsbeschleunigung, Schwitzen, Anspannung der Muskeln)
  • einem behavioralen Anteil im Sinne von Ausdruck (ängstliches Gesicht) oder Verhalten (Fluchtimpuls, Laufen)
  • kognitiven Prozessen (Wahrnehmung eines Stimulus, gedankliche Repräsentation wie "Ich habe Angst", bewertende Kognitionen)
  • einem motivationalen Geschehen, das heißt einer Ausrichtung auf ein Ziel
  • einer subjektiv empfundenen Komponente (Gefühl)
[...]

In neueren Ansätzen werden Gefühle insofern von Emotionen unterschieden, als das ein Gefühl als ein individuelles Empfinden bzw. als die private, mentale  Erfahrung einer Emotion begriffen wird (Damasio 2001). Eine Emotion im Sinne einer körperlichen Reaktion mit einer bestimmten Handlungsbereitschaft vor dem Hintergrund einer Motivation kann demnach auch ohne ein entsprechendes Gefühl stattfinden. Wir können in einer bestimmten Situation sichtbar ängstlich oder erfreut reagieren (physilogisch und behavioral) und erst mit einer Zeitverzögerung von einigen Minuten dann bemerken, dass der Stimulus für diese Emotion bereits einige Minuten zuvor stattgefunden hat. Vielleicht haben Sie schon einmal erlebt, dass Sie bereits während der Therapiestunde auf einen Patienten traurig reagiert haben, ohne sich dessen bewusst gewesen zu sein. Und erst in der Pause, wo Sie etwas Zeit haben, um sich selbst zu beobachten bzw. wahrzunehmen, konnten Sie auf einmal diese Traurigkeit bewusst empfinden.
    Man kann die Emotionen in zwei grundsätzliche Klassen aufteilen, nämlich in die negativen Emotionen (Ärger, Angst, Traurigkeit usw.) und die positiven Emotionen (Freude, Interesse, Zufriedenheit usw.). Die Begriffe "positiv" und "negativ" stellen in diesem Zusammenhang keine objektive Bewertung der Sinnhaftigkeit der Emotionen dar, sondern beziehen sich nur auf den angenehmen und unangenehmen Charakter der einzelnen Emotionen. Diese dichotome Unterscheidung der Qualität der Emotion findet sich auch in der Definition des Affektes wieder (s.u.).
    Negative Emotionen zeigen uns einen gefährlichen, beeinträchtigenden Stimulus an (Umwelt, Kognitionen), der von uns besser bearbeitet, also verändert werden sollte. Solange dieser Stimulus unverändert ist, bleibt die negative Emotion bestehen und motiviert uns zu einem Verhalten, dass die Veränderung des Stimulus und damit die Beendigung der spezifischen Emotion dient. So zeigt uns die Angst vor einem knurrenden Hund die hierdurch drohende Gefahr an und motiviert uns dazu, uns vor diesem Hund in Sicherheit zu bringen. Je weiter wir uns also vor diesem Hund entfernen, desto weniger Angst verspüren wir. Positive Emotionen hingegen bewirken das genau Gegenteil: Sie motivieren uns dazu, den positiven Stimulus aufrechtzuerhalten bzw. uns diesem Stimulus weiter anzunähern.
    Da für Patienten der Begriff "Emotion" häufig unbekannt ist bzw. sie umgangssprachlich von einem Gefühl sprechen, halte ich es für angemessen, in der Therapie sich grundsätzlich auf Gefühle zu beziehen. [...]


Quellenverweis: Lammers CH. Emotionsbezogene Psychotherapie. Stuttgart: Schattauer 2007

Das zum Thema Definition von Emotionen und Gefühl. In diesem Buch werden weitere Begriffe wie Affekt, Stimmungen und Temperament beschrieben. Es geht mir hier in diesen Artikel nur darum aufzuzeigen wie eine Emotion ensteht (von mir aus auch ein Gefühl *smile*).  Ich finde dieses Buch sehr hilfreich für mich, da mich die Zusammenhänge sehr interessieren. Dieses Buch ist sehr gut aufgegliedert. Beginnt es mit den einfachen Definitionen (Emotion und Gefühl), der Charakterisierung einiger wichtiger Emotionen (Freude, Zuneigung und Liebe, Stolz und (Selbst)-Zufriedenheit, Angst, Unsicherheit, Ärger, Wut und Zorn, ...) und geht über in das Zusammenspiel der einzelnen Gehirnregionen, wie z.B. der Amygdala, des Hypocampus mit dem Präfrontalen Kortex. Zusammengefasst beschreibt das Buch die Grundlagen, Strategien und Techniken in der "Emotionsbezogene Psychotherapie".
Mir gefällt es.


weiterer interessanter Bericht über Emotionen

-gm-

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